Freitag
04. Oktober 2024 |
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Rüsselbrust: tuberöse Mammadeformität | ||||||||||||
Angeborene, also ererbte Deformitäten sind an sich eher selten und den meisten Menschen eher von "verschmolzenen" Fingern oder abstehenden Ohren bekannt. Das mit am häufigsten von einer angeborenen Deformität befallene Organ ist die weibliche Brust. Von dem völligem Fehlen einer Brust (Poland- od. Amazonen-Syndrom) bis zur diskreten Form- u. Volumenasymmetrie sind eine Fülle von unterschiedlichen, meist asymmetrischen Deformierungen der weiblichen Brust beschrieben. Eine relativ große Gruppe aus den angeborenen Mammadeformitäten betrifft die der sogenannten "Rüsselbrüste", medizinisch als tuberöse Mamma-Deformität bezeichnet. Ursache dieser komplexen und sehr variant auftretenden Fehlbildung, ist immer auch eine Bindegewebsschwäche im Bereich der Brustwarzen. Durch Sie "rutscht" die Brust quasi durch einen Ring um den Warzenhof herum nach vorne und dehnt die Haut mit. Es entsteht ein "Rüssel", medizinisch "Tubus". Meist ist diese Entwicklung mit einer deutlichen Minderung des Brustdrüsengewebes verbunden, so dass das Gesamtbrustvolumen zu gering entwickelt ist (Mammahypoplasie). Die Therapie einer Rüsselbrust-Deformität umfasst daher zwei Aspekte: 1. die Reposition des vorgefallenen Brustdrüsengewebes und 2. die Vergrößerung des Brustvolumens. Da das Ausmaß der Deformität meist asymmetrisch ist muss die Korrektur entsprechend angepasst erfolgen. Da diese Deformität angeboren ist, wird wenn die Ausprägung stark genug ist, die Behandlung über die gesetzlichen Krankenversicherungen - auf Antrag - übernommen.
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